Tokio (JAPANMARKT/jek) – Wissenschaftler der Universität Tokio haben eine besonders elastische und zugleich elektrisch leitfähige Tinte entwickelt. Damit könnte der Traum von Hightech-Textilien schneller wahr werden.
Organische, extrem dehnbare Tinte
Laut ihrer Veröffentlichung in der Zeitschrift Nature Communication besteht diese „elastische“ tinte aus Silberflocken, Fluor-Gummi und einem Fluor-Tensid. Ähnliche Flüssigkeiten wurden bereits von anderen Forschern erzeugt. Aber diese Mischung lässt sich um das Dreifache ziehen und strecken, ohne dass sie ihre elektrische Leitfähigkeit verliert.
Der Leiter des Forscherteams, Professor Takao Someya, schlägt vor, mit der besonders flexiblen Tinte könnte man Schaltkreise auf T-Shirts und andere Kleidungsstücke drucken. Dann ließen sich medizinische Sensoren herstellen, die direkt auf der Haut liegen. Damit ließe sich die Herzfrequenz, die Körpertemperatur oder andere körperliche Aktivitäten beobachten, etwa um ihre Kalorienverbrauch zu errechnen.
Noch drei Jahre bis zur Marktreife
Als weitere Anwendung hat sich Someya, offenbar ein Amateur-Golfer, ausgedacht, dass die Schaltkreise dabei helfen könnten, die Verspannungen im Körper zu messen, um dem Golfer zu signalisieren, welche Muskeln er mehr entspannen müsse. Auch eine drahtlose Verbindung der Schaltkreise mit einem Smartphone oder einer Smartwatch wurde von den Forschern bereits angedacht.
Die Technologie soll binnen der nächsten drei Jahren zur Marktreife entwickelt werden. Ein Problem ist aber noch ungelöst: Die Tinte ist auch nach dem Trocknen nicht waschmaschinenfest.
Foto: Neuartige Tinte auf einer Textilie (Someya Group Organic Transistor Lab)