Tokio (JAPANMARKT/fr) – Honda setzt beim selbstfahrenden Auto auf eine Partnerschaft mit Softbank. Das ungewöhnliche Bündnis verfolgt ein ungewöhnliches Ziel.
Partner auf vier Rädern
Die Honda-Autos der Zukunft sollen in der Lage sein, ein emotionaler Partner seines Nutzers zu sein. Daraus entstand offenbar die Idee, mit Softbank zusammenzuarbeiten. Denn Softbank verfolgt mit seinem humanoiden Roboter Pepper ein ähnliches Ziel: Die Maschine soll nicht als Diener unter dem Menschen stehen, sondern als freundschaftlicher Partner auf Augenhöhe.
Auf einer Firmenmesse von Softbank zeigte Honda jetzt ein Video, wie man sich diese Partnerschaft vorstellt. Als ein Mädchen in ein Auto steigt, erhält es von der Maschine den Vorschlag, das Vivaldi-Stück Vier Jahreszeiten zu hören. Das würde zum Wetter und der Stimmung des Mädchens passen. Jahre später steigt die Frau frisch verheiratet in ein neues Auto ein. Darauf spricht das Auto mit der gleichen Stimme wie ihr altes Fahrzeug und begrüßt sie mit Vivaldi-Musik.
Gefühlvolle Fahrzeuge
Der Softbank-Gründer Masayoshi Son sieht Autos nicht nur als selbstfahrende Maschinen, sondern als Roboter auf Rädern. Fahrzeuge werden ein wichtiger Bestandteil des Internets der Dinge werden. Aber Son und Honda-Forschungschef Yoshiyuki Matsumoto wollen diesen Robotern auf Rädern eine Seele geben, damit die Fahrer eine soziale Beziehung zu ihrem Fahrzeug aufbauen. Das Vorbild könnte das sprechende Auto aus der US-Fernsehserie Knight Rider sein.
Nach einem Bericht der Finanzzeitung Nikkei arbeiten Honda und Softbank seit etwa einem Jahr am Projekt eines “emotionalen” Autos. Dabei dürften auch die Erfahrungen von Honda mit dem humanoiden Roboter Asimo einfließen, den Honda seit 1986 entwickelt hat. Die Idee eines Autos, das mit dem Menschen eine emotionale Bindung aufbauen kann, passt auch zur Honda-Philosophie, “Technologie für Menschen” zu produzieren und zu verkaufen.
Foto: Gesicht von Honda-Roboter Asimo (Honda)
