Tokio (JAPANMARKT/fr) – Im Alleingang hat eine kleine Firma aus Japan die dünnsten Nähnadeln der Welt für die Mikrochirugie entwickelt und vermarktet. Jetzt hofft die Firma namens Kono Seisakusho auf Aufträge aus dem Ausland.
Entwicklung auf eigene Faust
Die dünnsten chirurgischen Nadeln der Welt haben einen Durchmesser von 0,03 Millimeter und sind nur 0,8 Millimeter lang. Der Faden ist mit 0,012 Millimeter so dünn, dass das menschliche Auge sie nicht erkennen kann.
Doch fähige Chirurgen können mit diesem Material unter dem Mikroskop winzige Adern, Lymphgefäße und Nervenbahnen zusammennähen. Die Nadeln ermöglichen eine neue Dimension der regenerativen Medizin. Damit lassen sich abgetrennte Finger annähen und große Hautflächen transplantieren.
Das Unternehmen Kono Seisakusho hat die Nadeln in drei Jahren entwickelt und 2004 auf den Markt gebracht. Damals gab es kaum Bedarf für die ultradünnen Nadeln. Aber das Unternehmen wollten in seinem ureigenen Feld Maßstäbe setzen.
Hohe technologische Hürden
Dafür musste es laut einem Bericht von Nippon.com große technologische Hürden überwinden: Dünnes Metall ist so weich wie ein Baumwollfaden. Daher muss jede einzelne Mikronadel unter dem Mikroskop von einem Arbeiter mit der Hand gestaltet werden. Die Maschine dafür wurde selbst entwickelt.
In eine so winzige Nadel lassen sich auch keine Löcher für den Faden lasern oder stechen. Nach vielen Versuchen entschied sich die Firma daher, den Faden am Ende der Nadeln einzuklemmen. Die Technik wurde schon in früheren Zeiten für größere Nadeln benutzt.
Suche nach Auslandsaufträgen
Inzwischen hat das Unternehmen für seine Nadeln den Premierminister-Preis für Höchstleistungen in der Warenherstellung erhalten. Auch Kaiser Akihito war schon zu Besuch. Dennoch sind die Nadeln kein Verkaufsschlager. Dafür ist diese Nische in Japan einfach zu klein.
Das Unternehmen versucht daher, seit drei Jahren im Ausland Fuß zu fassen. 2012 wurde ein Büro in China eröffnet. Ein Strom von Besuchern aus Asien liefert neue Geschäftsideen. Kono Seisakusho vertraut dabei auf seine besondere Fähigkeit, kleine Mengen von Nadeln in vielen Varianten kostengünstig herstellen zu können.
Foto: Die Nadeln für die Mikrochirurgie im Vergleich mit einem Sesam-Korn (Copyright Kono Seisakusho)