Tokio (JAPANMARKT/jek) – Nur 0,1 Millimeter Dicke reichen einem neuen Material von Panasonic aus, um Hitze von empfindlichen Sensoren abzuschirmen. Dabei hilft ein chemischer Trick.
Federleichtes Kieselerde-Aerogel
Bei Isoliermaterial gibt es zwei große Kategorien: Entweder Fasern wie bei Glaswolle und Polyester oder Schaum wie Urethanschaum. Die meisten dieser Materialien sind mindestens mehrere Millimeter dick und eignen sich daher nicht für kleine, heiße Einheiten wie Prozessoren oder Sensoren.
Das neue Material von Panasonic mit dem Markennamen NASBIS gehört zur ersteren Kategorie. Die Abkürzung steht für NA-no S-ilica B-alloon I-n-S-ulator. Dabei wird ein Aerogel aus nano-poröser Kieselerde in die Polyesterfolien eingebracht. Jetzt wurde auch ein Herstellungsprozess dafür entwickelt und die Produktion aufgenommen.
Hitzeableitung durch Graphitfolie
Diese Aerogel ist nicht nur federleicht: Die Folien haben trotz ihrer Dicke von nur 100 Mikrometern eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,02 Watt pro Meter und Kelvin. Sie behalten diese Eigenschaft über lange Zeit und zerfallen auch nicht durch Feuchtigkeit. Panasonic setzt NASBIS zusammen mit Graphitfolien ein. Damit ließe sich die Hitze von Hotspots etwa auf Mobiltelefonen verteilen.
Die Entwicklung des Materials und des Herstellungsprozesses dauerte drei Jahre. Aber schon 2018 will der Konzern mit dem Material 40 Milliarden Yen (knapp 300 Millionen Euro) umsetzen. NASBIS soll in Autos, Medizinausrüstung und Robotern zum Einsatz kommen. Gewöhnliche Endkunden werden es aber wohl nie zu Gesicht bekommen. Die Produktion hat bereits im vergangenen Monat begonnen.
Foto: NASBIS-Isoliermaterial (Panasonic)