Tokio (JAPANMARKT/fr) – Ein japanischer Textilhersteller benutzt seine Technologie zur Fertigung von Kunststoff neuerdings zur Produktion von Nudeln aus Zellulose und Konjak-Wurzeln.
Nudelmehl mit Zellulose
Das Unternehmen Omikenshi Co. stellt seit fast 100 Jahren Textilien her. Das bestverkaufte Produkt ist der Kunststoff Rayon aus der Zellulose von Bäumen. Aber der Wettbewerb ist hart.
Daher hat das Unternehmen jetzt mit einem ähnlichen Prozess wie bei Kunststoff die eigentlich ungenießbare Zellulose mit dem Gemüse Konjakwurzel vermischt. Das Ergebnis ist ein ballaststoffreiches Mehl, das kein Gluten und kein Fett enthält. Das könnte auch den Produzenten von Konjak-Wurzeln helfen.
Das Mehl ist so gut wie Kohlenhydrate-frei und enthält nur 60 Kilokalorien pro Kilogramm. Zum Vergleich: Der Wert für Weizen ist mit 3.680 Kilokalorien und damit 61 Mal stärker mehr nährstoffreich. Mit diesem Produkt will Omikenshi jetzt in den Markt für Gesundheitsnahrung einsteigen.
Einstieg in Gesundheitsnahrung
Nach einem Bericht der Finanzagentur Bloomberg ist der Markt für Rayon-Kunststoff seit dem Höhepunkt im Jahr 1967 um 90 Prozent geschrumpft. Die Nudeln sollen dem Hersteller helfen, ein neues Standbein zu finden. Es gibt bereits Konjak-Nudeln im Handel, aber wegen ihres bitteren Geschmacks sind sie schwer verkäuflich.
Jetzt hat Omikenshi ihre neuartigen Nudeln als „funktionale Nahrung“ bei der japanischen Verbraucheragentur registrieren lassen. Von den 120 Funktionsnahrungsmitteln, die bis Ende Oktober registriert wurden, stammten 43 von Produzenten, die bis dahin nicht in der Nahrungsmittelindustrie tätig waren. Der Hersteller ist also nicht allein bei der Suche nach neuen Märkten.
Foto: Konjak-Wurzeln (Wikipedia)